ist eine Auswahl an Fotografien, die ich in dem jeweiligen Monat gemacht habe. Interessant finde ich, welche Rolle Fotografien spielen, wenn ich mich an Vergangenes erinnere. Oftmals wird nach einer gewissen Zeit dieses "eine" Foto zu einem Sinnbild für eine Situation, einen Tag, einen Monat, .... Es wird zu einem Zeugnis und stellt einen eingefangenen Moment dar. Ohne dieses Foto würde ich keine bewusste Erinnerung an diese Situation mehr haben. Nur durch das Betrachten kann ich das Geschehen wieder reaktivieren. Andere "innere" Bilder, die an diesem Aufnahmetag auch eine Rolle spielten, sind eventuell nicht mehr abrufbar oder eben nur erinnerbar, weil ich dieses Bild als Anknüpfungspunkt für weiter Assoziationen, eingefangen habe. 

Die Auswahl eines Fotos steht für eine Situation, einen Moment und erhält dadurch eine große Kraft. Wir unterliegen unserer eigenen Selektion, da wir unser "Erinnern" auf punktuelle Momente festlegen.

Wenn ich über die einzelnen aufgelisteten Monate nachdenke, sind wenig Erinnerungen abrufbar, es sei denn, ich habe mir etwas notiert, einen Kalendereintrag, einen Tagebucheintrag oder es gibt eben eine Fotografie, die einen Eindruck aufgenommen hat. 

Wenn ich die Zeit eines Monats in Betracht ziehe (30 Tage, 720 Stunden, 43200 Sekunden), setzt sich dieser aus einer unendlichen Fülle an Eindrücken zusammen, für mich stellt sich die Frage welche Momente sind die, die bleiben und wie trage ich selbst zu dieser Zusammensetzung der bleibenden Momente bei - inwieweit konstruiere und rekonstruiere ich, bis zu einem gewissen Grad, meine eigene Vergangenheit durch meine Selektion der Erinnerungsmomente und deren Interpretation?

Wo sind all die Erinnerungsmomente, die sich meiner Bewusstheit entziehen. Sind sie auch noch da? Sind es nicht vielmehr diese Momente, die unterbewusst meine Erinnerung bestimmen und mein Leben in der Gegenwart prägen?